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Jahr der Meerforellen-Rekorde

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Foto: Fischereiverein Wildeshausen
Gewässerwart Frank Siemer setzt ein kapitales Meerforellen-Männchen von fast 90 Zentimeter Länge zurück in die Aue. Foto: Fischereiverein Wildeshausen
Foto: Fischereiverein Wildeshausen
Realschüler Jérôme Wiza setzte Brutfische in der von der Gewässerschutz AG renaturierten Flachsbäke aus. Foto: Fischereiverein Wildeshausen
Foto: Fischereiverein Wildeshausen
Meerforellen-Weibchen in Nahaufnahme Foto: Fischereiverein Wildeshausen

Lange mussten die Petrijünger des Fischereivereins Wildeshausen auch in dieser Saison auf den großen Fang beim Elektrofischen zur Laichgewinnung warten.

Schwerstarbeit im Bach: Elektrofischer Tobias Siemer (rechts) und Keschermann Marco Kuhn. Foto: Fischereiverein Wildeshausen

Erst Mitte Dezember, als der Regen jede Menge Wasser in die Hunte gespült hatte, stiegen die Meerforellen geballt in ihre Brutbäche auf. Allein 60 Fische gingen dem E-Fischer-Team an einem Wochenende ins Keschernetz – ein Rekord. Von Anfang November bis kurz vor Weihnachten wurden insgesamt 195 aufgestiegene Meerforellen und ein Lachs registriert. Auch das ist ein Bestwert für das im Jahr 1999 gestartete Wiederansiedlungsprogramm. „Praktisch jedes Kiesbett war von den Fischen beim Laichen umgepflügt worden“, freut sich der Vereinsvorsitzende Jens Pfänder über jede Menge natürliche Brut.

Bei den laichreifen Fischen wurde schonend der Laich abgestreift. Foto: Fischereiverein Wildeshausen

Dass immer mehr Meerforellen den Weg zurück in die Hunte finden, zeigten im vergangenen Jahr auch die vielen Fänge mit der Angel. 31 Fische wurden in Wildeshausen gefangen, mit Abstand so viele wie noch nie. Die größte Meerforelle (80 Zentimeter/10 Pfund) ging Tobias Siemer direkt hinter dem Wehr in Zwischenbrücken an den Haken. Um einmal einen solchen Traumfisch zu fangen, reisen sonst viele deutsche Petrijünger an die dänische Ostseeküste oder nach Rügen.

Aufwändige Nachzucht

Bruthelfer in Aktion(von links): Ehrenvorsitzender Alfred Finke, die Gewässerwarte Frank und Ralf Siemer, Gerätewart Jan-Niklas Hülsmann und Vorsitzender Jens Pfänder. Foto: Fischereiverein Wildeshausen

Klar, dass bei diesen Zahlen auch das vereinseigene Bruthaus wieder randvoll war: 135.000 Meerforellen-Eier sind in den vergangenen Wochen bei sechs Grad Wassertemperatur 60 Tage herangereift. Die letzten Brütlinge sind in dieser Woche geschlüpft. Vorher war aber wieder jede Menge Handarbeit angesagt: Gewässerwart Ralf Siemer kontrollierte täglich akribisch die Siebe und Becken. Mit einer Pipette saugte er die winzigen Ei-Hüllen ab und tauschte regelmäßig 400 Liter Wasser in den Rinnen aus.

Ralf Siemer kontrollierte täglich die Brutrinnen. Bei den frisch geschlüpften Meerforellen saugte er die Eihüllen ab, damit sich die Wasserwerte nicht verschlechtern. Foto: Fischereiverein Wildeshausen

Drei Wochen haben die Mini-Fische von ihrem Dottersack gezehrt. Jetzt geht es zurück in die Aue, den Altonaer Mühlbach oder die Flachsbäke. Da durfte am vergangenen Donnerstag auch die vom Fischereiverein betreute Schul-AG Gewässerschutz ran. Die Jugendlichen der Hunte-, Real- und Hauptschule setzten 7.000 Meerforellen und 30 Edelkrebse in den von ihr renaturierten Bachabschnitt unterhalb der Delmenhorster Straße aus. Einige tausend Fischchen werden außerdem in der gepachteten Teichanlage auf Gut Altona aufgepäppelt.

„Die Brutsaison ist wieder super verlaufen. Wir hatten nur sehr wenige Verluste“, zog Ralf Siemer ein positives Fazit. Noch ist seine Arbeit aber nicht ganz beendet: Weil sich die Lachse beim E-Fischen rarmachten, haben die Wildeshauser Petrijünger jetzt 16.500 Eier in Dänemark gekauft.

Mehr Infos über das Bruthaus und das Wiederansiedlungsprogramm auch online unter www.fischereivereinwildeshausen.de

-pm-

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