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Mekong: Riesenfische bedroht

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Mekong
Mehr als 1.200 Fischarten leben im Mekong – darunter vier der größten Süßwasserfische unseres Planeten. Bild: Adam Cathro/WWF

Von den zehn größten Süßwasser-Fischen der Welt kommen allein vier Vertreter im südostasiatischen Mekong-Fluss vor.

Gigant aus dem Mekong: Der Riesen-Stachelrocken kann über 600 Kilo schwer werden. Bild: Zeb Hogan / WWF-Canon

Darunter der Riesen-Stachelrochen, der mit bis zu 600 Kilogramm Gewicht und bis zu fünf Metern Länge die Maße eines Kleintransporters einnehmen kann und als der größte Süßwasserfisch der Welt gilt. Oder der 350 Kilogramm schwere Mekong-Riesenwels, der sich als reiner Vegetarier ausschließlich von Wasserpflanzen ernährt.

Der Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas) kann Gewichte von bis zu 700 Pfund erreichen. Bild: Zeb Hogan / WWF-Canon

„Der Mekong-Strom ist ein Fluss der Superlative. Hier leben mehr riesige Süßwasser-Fische als in jedem anderen Strom der Erde“, sagt Petr Obrdlik, Mekong-Experte bei der Umweltschutzorganisation WWF. Doch nach einer neuen WWF-Untersuchung sind die Giganten im Mekong durch den geplanten Bau von elf Staudämmen im Unteren Mekong extrem gefährdet. Denn Fische von dieser Größe seien schlichtweg nicht in der Lage, so der WWF, große Flussbarrieren wie etwa Staudämme zu überwinden. Somit würden wichtige Wanderrouten unterbrochen und die Laichgründe nicht mehr erreichbar sein.

„Sollten die geplanten Dämme tatsächlich realisiert werden, könnte das mittel- bis langfristig zum Kollaps der Populationen führen“, warnt WWF-Experte Obrdlik. Dabei stünden die Mekong-Giganten stellvertretend für ein ganzes Ökosystem, neben zahlreichen wandernden Fischarten seien auch die seltenen Irawadi-Flussdelfine von den geplanten Wasserkraftwerken bedroht.

Siamesischer Riesenkarpfen (Catlocarpio siamensis). Bild: Zeb Hogan / WWF-Canon

Solange nicht geklärt sei, wie sich die geplanten Staudämme auf die Vorkommen der Fisch-Giganten und das gesamte Mekong-Ökosystem auswirkten, fordert der WWF ein Bau-Moratorium. Davon würden nach Angaben der Umweltschutzorganisation nicht nur die Riesenfisch und Flussdelfine profitieren, sondern auch die 320 Millionen Menschen, die entlang des Mekongs lebten. Denn Landwirtschaft und Fischerei seien maßgeblich auf einen vitalen und fruchtbaren Mekong angewiesen.

 

Vielfraß-Haiwels (Pangasius sanitwongse). Bild: WWF

Besonders den Damm in der Sayabouly Provinz in Laos, dessen Planungsverfahren am weitesten voran geschritten ist, bewertet der WWF kritisch. Sollte der Damm tatsächlich gebaut werden, wäre dies für den Mekong-Riesenwels eine Katastrophe, so der WWF. Die Fischart steht bereits heute auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion und gilt als vom Aussterben bedroht. Daneben wären auch der Vielfraß-Haiwels, ein Raubfisch der auch vor Hühner- oder Hundekadaver nicht zurückschreckt, und der Siamesische Riesenkarpfen in ihren Beständen gefährdet.

Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas). Bild: Suthep Kritsanavarin / WWF

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