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Zielfisch Aal: Dicht dran am Stau

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Zielfisch Aal: Dicht dran am Stau
Stauseen haben oft einen sehr guten Aalbestand. Im Frühjahr kann man sie direkt am Ufer beangeln.

Im Frühjahr lassen sich Aale in Talsperren direkt vor den Füßen der Angler fangen. Sebastian Hänel erklärt, worauf man achten muss.

Die künstlichen Gewässer haben oft starke Aalbestände. Dafür gibt es zwei gute Gründe: Staumauern verhindern nämlich häufig das Abwandern der Schlängler, während Angelverbände oder Fischer den Zielfisch besetzen. So wächst mit der Zeit ein beachtlicher Bestand heran, der das gezielte Beangeln lohnenswert macht. Allerdings ist es nicht ganz einfach, die richtigen Plätze zu finden.

Vor den Füßen

Aale lieben Unterschlüpfe wie Nischen und Ritzen zwischen Felsen und suchen Deckung in Höhlen, die sich unter alten Wurzelstöcken bilden. Am Grund der Stauseen sind häufig noch abgestorbene Wurzeln und Bäume vorhanden. Dort können wir die meisten Aale fangen. Wir wissen, dass der Schleicher vor allem im Schutze der Dunkelheit seiner Beute nachstellt. Und dies tut er nach unseren Erfahrungen ab Mitte April an den steil in die Tiefe abfallenden Ufern der Talsperren ganz dicht unter Land. So dicht, dass man ihn in lauen Nächten sogar mit ein wenig Glück per Taschenlampe beim Absuchen der Ufer aufspüren kann.

Der Haken sitzt meist vorne im Maul. Er muss unbedingt nadelscharf sein. Sonst geht der Anhieb ins Leere.

Diese Erkenntnis veranlasst uns dazu, die Köder nur ein bis zwei Rutenlängen vom Rand entfernt auszubringen. Das genügt, da dort an den von uns befischten Steilufern bereits eine Tiefe von gut zwei bis drei Metern herrscht. Ideal also, um selbst leichteste Montagen, die sich sonst kaum weit genug werfen lassen, an den Fangplatz zu pendeln.

Die Pose macht’s!

Eine leichte Posenmontage sorgt beim Angeln zwischen den Wurzelstöcken und Felsen für weniger Hänger. Die Schnur hängt von der Rutenspitze bis zum Köder senkrecht über den gefährlichen Hindernissen. Bei einer Grundblei-Montage würde sich das Gewicht bei jedem Einkurbeln festsetzen.

Die Pose hält die Schnur senkrecht nach oben. Mit einer Grundblei-Montage gäb‘s hier nur Hänger.

Die Montage muss auf jeden Fall sehr fein sein. Schmale Wagglerposen, wie man sie vom sensiblen Friedfischangeln kennt, sind ideal. Sie lassen sich äußerst fein ausbleien und bieten dem Aal kaum Widerstand beim Biss. Das ist gerade im Frühjahr wichtig, wenn die Aale langsam aus ihrer Winter-Lethargie erwachen. Dann sind sie noch nicht allzu aktiv und reagieren empfindlich auf kleinste Störungen.

Die feine Wagglerpose setzt den Aalen kaum Widerstand entgegen. Die vorsichtigen Fische nehmen den Köder ohne Bedenken.

Entscheidend ist auch das exakte Ausloten der Tiefe. Wir hatten nur dann Erfolg, wenn mindestens die Hälfte des langen Vorfachs auf dem Boden lag. So geben wir dem Aal noch ein bisschen „Anlauf“, bis er den eh kaum vorhandenen Widerstand der Pose spürt. Bitte denken Sie bereits beim Ausbleien daran, ein Knicklicht aufzustecken. Der Waggler ist dann richtig austariert, wenn nur noch die Spitze des Lichts herausschaut.

Die Köder sollten so gewählt werden, dass sie von den Aalen recht zügig und ohne großen Aufwand bewältigt werden können. Das verringert die Fehlbiss-Quote enorm. Die besten Erfahrungen haben wir mit schmackhaften Bündeln aus kleinen Regenwürmern gemacht. Sie stechen wir auf einen scharfen 6er bis 8er Wurmhaken. Das wuselnde Spiel der Würmer in Verbindung mit dem verführerischen Duft lockt die Aale auch aus größerer Distanz an. Ein fetter, klumpiger Tauwurm wirkt dagegen recht träge und bringt deutlich weniger Bisse. Glauben Sie mir: Gerade im April und Mai, wenn die Aale ihre ersten Fresstouren durch die Gewässer starten, gibt es keinen besseren Hakenköder als das Wurmbündel.

Sebastian Hänel hat wieder zugeschlagen. Dieser Aal ist genau richtig für die Räuchertonne.

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