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Bayern: Die Lech-Staustufen 22 und 23

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Bayern: Die Lech-Staustufen 22 und 23

Prima Hechtangeln

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  • Wer die Lech-Staustufen geduldig befischt, wird irgendwann auch einen kapitalen Esox erwischen. Von Mathias Fuhrmann

  • Zusammen mit meinen Freunden vom Angelservice Oberbayern (A.S.O.) ging es im Oktober an die mit einer Gastkarte zu beangelnde Lech-Staustufe 22 bei Unterbergen. Ich hatte bereits viel Gutes gehört über die Fischwaid in diesem Abschnitt, und dementsprechend groß war meine Neugierde.

    Die tiefste Stelle des Bereichs befindet sich an der Staumauer. Speziell im Herbst, wenn sich das Wasser abkühlt, ziehen sich unzählige Weißfische dorthin zurück. Dann sind natürlich auch die Räuber nicht weit. Wir ließen die Boote zu Wasser und schleppten parallel zur Staumauer. Dabei beobachteten wir unaufhörlich das mitgebrachte Echolot. Außer zahlreichen Kleinfischschwärmen war immer wieder ebenfalls auch die eine oder andere Großfischsichel zu sehen.

    Die tiefe Außenkurve im Oberteil der Staustufe ist immer einen Versuch wert.

    »Nach nur wenigen Drillsekunden stieg der Räuber aus«

    Als wir schließlich – bisher leider ohne Biss – auf die andere Seite des Sees ruderten, verankerte Herbert Ziereis dort das Boot, um mit einem Fischchen am Drachkovitch-System zu angeln. Ich dagegen vertraute meinen Gummiködern. Schon nach dem vierten Wurf erhielt ich einen Biss, verlor den Fisch jedoch nach wenigen Drillsekunden. Als Herbert seinen Naturköder präsentierte, stieg der Fisch prompt noch einmal ein, und nach kurzem Drill hoben wir unseren ersten Lechstausee-Hecht des Tages ins Boot.

    Bereits nach kurzem Drill gibt sich der Staustufen-Hecht geschlagen. Als Köder benutzte Herbert Ziereis eine Laube am Drachkovitch-System.

    Wenige Würfe später erhielt Herbert den nächsten Biss. Allerdings schüttelte sich der Räuber dieses Mal an der Wasseroberfläche vom Haken. Nur kurz bekamen wir ihn in Anblick: einen eher kleinen Hecht.

    Weil sich in der nächsten Stunde nichts mehr tat, ruderten wir zusammen mit den Freunden in den anderen Booten zum alten Flussbett. Auch dort, zwischen versunkenem Holz, versuchten wir unser Glück. Leider mit nur geringem Erfolg.

    Als wir den alten Lechlauf verließen, wurde es sehr flach, und ich konnte mir gut vorstellen, dass sich dort Karpfen und Waller sehr wohl fühlen. Aber diese Fischarten konnten wir aus Zeitgründen nicht beangeln.

    »In den Staustufen sind wahre Hecht-Monster zu Hause«

    Weil der Tag inzwischen weit vorangeschritten war, holten wir die Boote aus dem Wasser, um zum nächsten Ziel zu fahren, der Staustufe 23 bei Merching, auch Mandichosee genannt. Dort wird noch aktiv Kies gebaggert, weshalb das Wasser in weiten Teilen ziemlich trüb ist. Deshalb ruderten wir zu einer relativ klaren Stelle.

    Martin Ziereis, der Bruder von Herbert, war in der Vergangenheit auf dem See ausgesprochen erfolgreich und hatte uns seinen besten Angelplatz verraten: ein Loch, mehrere hundert Meter oberhalb der Stelle, an der das Gewässer Flusscharakter erhält.

    Auf dem Weg dorthin waren wir von den strukturreichen Bildern, die uns das Echolot lieferte, äußerst angetan. Durch den Kiesabbau entstanden zahlreiche Rinnen und Rücken, die den Fischen sowohl Unterschlupf als auch Nahrung boten.

    Wir beangelten verschiedene Wassertiefen sowie das eigentliche Flussbett. Und genau in dem Moment, als das Jagdfliegergeschwader, das in der Nähe seinen Landeplatz hat, den Flugbetrieb einstellte, erhielt Herbert an Martins Hotspot einen vehementen Biss. Ein schöner Hecht hatte den Köder genommen und ließ sich erst nach turbulentem Drill landen. Er blieb nicht der letzte des Tages.

    Sowohl Herbert als auch ich erwischten jeweils noch einen weiteren stattlichen Esox. Die Freunde in den anderen Booten waren ebenfalls erfolgreich, überlisteten mehrere, allerdings nur halbstarke Räuber, bevor wir uns gemeinsam auf den Rückweg machten. Insgesamt waren wir durchaus zufrieden mit unseren Fangergebnissen, auch wenn wir keinen Riesen erbeuteten. Dass sie im Lech vorkommen, steht außer Zweifel.

    Und wieder fiel ein kleiner Hecht auf den perfekt geführten Spezialköder von Herbert herein.

    In der 160 Hektar großen Staustufe 23 wurden bereits gigantische Hechte gefangen. Aber auch dort gehen sie natürlich nicht jeden Tag an den Köder. Julius Höchtl jedoch, einer der erfolgreichen einheimischen Petrijünger, erzählte uns spannende Geschichten vom Fang kapitaler Hechte, Zander und Huchen.

    Zwar sind für viele Lech-Strecken kaum oder gar keine Gastkarten zu bekommen, aber selbst in den zugänglichen Staustufen werden regelmäßig wahre Monster erbeutet.

    Gewässer-Check

    Informationen und Gastkarten: Fischerverein Augsburg, Holzbachstr. 12, 86152 Augsburg; Fischerman‘s Partner, Bodenseestr. 275, 81249 München-Neuaubing, Tel. 089/893284; Jafispo Angelgeschäft, Kurzes Geländ 8a, 86156 Augsburg, Telefon 0821/472105; Anglertreff Königsbrunn, Landsberger Str. 96, 86343 Königsbrunn, Tel. 08231/917693.

    Preise: Die Tageskarte kostet 14 Euro.

    Mindestmaße cm/Schonzeiten: Hecht 50/15.2.-30.4., Zander 50/15.2.-30.4., Waller -/-, Huchen 70/15.2.-31.5., Bachforelle 26/1.10.-28.2., Regenbogenforelle 26/15.12.-15.4., Äsche 35/1.1.-30.4., Karpfen 35/-.

    Bestimmungen: Naturschutz- und Sperrgebiete sind zu beachten. Nicht alle Uferwege dürfen befahren werden. Bootsangeln ist erlaubt.

    Unterkünfte: Tourismusverband Augsburg, Fuggerstr. 9, 86150 Augsburg, Tel. 0821/33335, www.augsburg.de

    Sonstiges: Weil im Sommer auf der Staustufe 23 viele Wassersportler unterwegs sind, empfiehlt es sich, in dieser Zeit vorwiegend in den Morgen- und Abendstunden zu angeln.

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