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Mecklenburg-Vorpommern: Der Drewitzer See

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Mecklenburg-Vorpommern: Der Drewitzer See

Ein ideales Schlepprevier

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  • Ein tiefer, klarer See mit einem guten Bestand an Maränen: Da wittert ein erfahrener Raubfischangler die dicken Freiwasserhechte bereits… Von Mathias Fuhrmann

  • Es gibt sie noch, die einsamen Gewässer mitten im Wald. Seen, von denen man glaubt, der erste Angler zu sein, der dort seine Köder auswirft! Einer davon ist der nördlich vom Plauer See gelegene, sechs Kilometer lange und maximal einen Kilometer breite Drewitzer See, von Einheimischen auch Altschweriner See genannt.

    Dieses extrem klare Gewässer befindet sich mitten im Naturschutzgebiet Nossentin Schwinzer Heide und war lange Jahre für die Fischwaid gesperrt, denn die Oberen der DDR hielten dort ihre Staatsjagden ab und duldeten keine Störung. Der auch heute noch wenig beangelte See beherbergt einen guten Bestand an Hechten, Barschen, Aalen, Schleien sowie Maränen. Liebevoll bewirtschaftet wird er von der Fischerei Alt Schwerin.

    Wir, Thomas Meister, Armin Esslinger, Torsten Schadowski und ich, charterten zwei Leihboote und wollten den See erkunden. Kurz bevor wir starteten, kam der Fischer von seinen Netzen zurück und zeigte uns seinen Fang: Große Maränen, dicke Barsche und ein kleiner Hecht befanden sich im Fischkasten.

    Wir wollten in erster Linie auf Hechte angeln. Dazu ruderten wir in Richtung Norden, um die ersten Versuche zu starten. Genau dort hatte Thomas mit der Spinnrute bereits so manchen schönen Esox erbeutet. Heute allerdings versuchten wir unser Glück beim Schleppen, was aufgrund des neuen Fischereigesetzes seit kurzem erlaubt ist. Da der Bewirtschafter in jedem Fall einverstanden sein muss, ist dies unbedingt mit ihm abzusprechen. Natürlich ließen auch wir uns vom Fischer die Sondererlaubnis erteilen.

    Entgegen der üblichen Praxis, an den Scharkanten zu angeln, versuchten wir unser Glück im Freiwasser im Südteil des Sees. Schon ging‘s los: Kaum hatten wir die Köder draußen, kaum waren die Ruten abgelegt, erhielten wir auf einen Castaic Swim Bait bereits den ersten Biss. Der Hecht lieferte einen spannenden Drill, aber schon wenige Minuten später präsentierte Thomas, der sich mit mir in Boot Nummer 1 befand, den ersten Fisch des Tages. Freund Esox war wunderschön gezeichnet und hatte ordentlich was auf den Gräten. Wir freuten uns riesig und waren gespannt, was noch so alles kommen würde.

    Die besten Angelstellen im Drewitzer See lassen sich nur mit dem Boot erreichen.

    Zwar bekamen wir zwei Stunden lang keinen Biss, aber dann schoss ein Planerboard urplötzlich unter Wasser. Die Rute bog sich, und zum Vorschein kam schließlich ein über 90 Zentimeter langer Hecht. Na bitte! Auch die Freunde in Boot Nummer 2 hatten inzwischen Petri Heil: Zwei schöne Räuber in Längen von 80 und 90 Zentimetern fanden den Weg in den Kescher.

    Alle Fische bissen mitten auf dem See über tiefem Wasser in ein bis vier Metern Wassertiefe. Und obwohl wir auch andere Köder einsetzten, erhielten wir alle Bisse auf Castaic Real Bait oder Castaic Swim Bait – genau die Köder, mit denen mein Freund Herbert Ziereis vom Angelservice Oberbayern seit Jahren so erfolgreich ist. Das allerdings überraschte mich nicht, denn die Bedingungen waren fast identisch: ein klarer und tiefer Maränensee mit Freiwasserhechten… Das Erfolgsrezept lautet: Weg vom Ufer, rein ins Freiwasser! Im Frühjahr und Frühsommer teilweise extrem flach unter der Oberfläche schleppen, später im Jahr weiter unten, maximal in 15 bis 20 Metern Tiefe. Beim flachen Schleppen bis in den Juli hinein, das wussten wir, sind Planerboards wichtige Hilfsmittel zum Überlisten der Hechte. Warum die Methode am Plauer See nicht funktionierte, uns hier am Drewitzer See jedoch innerhalb kurzer Zeit so große Erfolge brachte, weiß ich nicht. Auf dem Drewitzer See hatte ich den Eindruck, dass im Freiwasser noch nicht so oft geangelt wurde, was für die vielen Bisse, die wir erhielten, spricht. Dies kann jedoch nicht der einzige Grund gewesen sein.

    Wir drehten weiter unsere Bahnen und wurden mit mehreren Hechten in Längen bis 92 Zentimeter belohnt. Am späten Nachmittag erwischte Armin den größten des Tages: 96 Zentimeter! Insgesamt erbeuteten wir sieben prächtige Hechte. Ein richtig gutes Ergebnis.

     

    Fast einen Meter lang ist er, dieser herrlich gezeichnete „See-Räuber“.

    Gegen Abend kehrten wir in der urigen Gaststätte der Fischerei Alt Schwerin ein und ließen bis tief in die Nacht die Erlebnisse dieses ausgesprochen schönen Angeltages Revue passieren. Wir waren uns einig: Der Drewitzer See ist ein Geheimtipp, ein Gewässer, an dem es sich immer lohnt, die Köder auszuwerfen.

    Gewässer-Check: Drewitzer See

     

    Informationen: Fischerei Alt Schwerin, Wendorf 4, 17214 Alt Schwe-rin, Tel. 039932/49905, Internet: www.fischerei-alt-schwerin.de Unter Google Earth im Internet finden Sie eine sehr gute Satellitenaufnahme vom Drewitzer See, auf der Berge, Landzungen und Flachwasserbereiche zu erkennen sind.

     

    Lizenzen: Tag 11,50, zwei Tage 20, Wochenende (Fr.-So.) 26, Woche 36 Euro – erhältlich bei der Fischerei Alt Schwerin, Wendorf 4, 17214 Alt Schwerin, Tel. 039932/49905, Internet: www.fischerei-alt-schwerin.de sowie beim Angelbedarf, Kirchenstr. 9, 17213 Malchow, Tel. 039932/48887.

     

    Mindestmaße/Schonzeiten: Hecht 50/-, Zander 50/1.5.-15.6., Barsch 20/-, Aal 45/-, Wels 70/-, Karpfen 40/-, Schleie 25/-, Kleine Maräne 12/-, Große Maräne 30/-.

     

    Bestimmungen: Das Angeln ist nur vom Boot aus oder an ausgewiesenen Badestränden erlaubt. Das Schleppen bedarf einer Sonderbewilligung des Bewirtschafters!

     

    Bootsverleih: Fischerei Alt Schwerin (Anschrift siehe oben). Je nach Größe kosten die Mietboote 5 bis 20 Euro pro Tag.

    Unterkünfte: Jagd und Naturparkresidenz, Am Drewitzer See 1, 17214 Nossentiner Hütte, Tel. 039927/7670 sowie Fischerei Alt Schwerin. Allgemeine Informationen und weitere Unterkunft-Möglichkeiten erhalten Sie im Internet unter www.ortkrug.de/Alt-Schwerin/Altf.htm und www.alt-schwerin.de

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